Handarbeitstasche | antetanni näht

Platz für Wolle, Häkelnadel und mehr…

antetanni-naeht_handarbeitstasche_prototyp-fuchs-1Für mich unterm Baum lag auch etwas…

Naja, nicht so ganz. Eigentlich habe ich drei Handarbeitstaschen für einen Freund genäht und bevor sich diese aber auf die Reise machen konnten, musste ich erst mal meine Ideen dazu in ein gedankliches Schnittmuster umsetzen.

Um Platz für Wolle, Häkelnadel, Anleitung und sonstigen Krimskrams zu haben, sollte die Tasche etwa in der Größe eines Kulturbeutels sein. Klein genug, damit man sie zum Beispiel mitnehmen kann, wenn man beim Arzt im Wartezimmer sitzt, aber eben auch groß genug, damit auch mehrere Knäuel oder ein Riesenknäuel Wolle darin Platz finden. Und natürlich die Häkel- oder Stricknadeln, bis hin zu einem ganzen Nadelspiel. Nicht zu vergessen der Maschenmarkierer, eine kleine Schere, ein Maßband… Vielleicht noch ein Stift und die Anleitung dazu?

Gesehen hatte ich das ähnlich mal bei einer Kosmetiktasche, die im aufklappbaren Deckel Platz für Pinsel & Co. bereit hielt (da suche ich noch mal danach, da gab es nämlich auch eine kostenlose Anleitung dazu, soweit ich mich erinnere). Sehr clever. Zuletzt inspiriert von der Wickeltasche Alleskönner von Farbenmix mit der Organizer-Einteilung im Klappenfach und dem Schauen, was es bei Pinterest so alles zu sehen gibt in Sachen Aufbewahrung von Wolle & Co., habe ich mich dran gesetzt und meine Gedanken auf Papier gebracht. Dann gings ans Zuschneiden und Nähen des Prototyps aus dem geliebten Fuchs-Stoff, den ich schon beim Stoffschätzchen 2014 vernäht hatte (ich habe ja manchmal so eine Stoffanschneidephobie – schau dir mal das Stoffschätzchen an, da habe ich mich ja kaum getraut, etwas von dem Stoff zu verwenden… du liebe Güte, so werde ich nie Herr über die ganzen Stoffberge hier… – kennst du das auch?). Egal, das ist ein anderes Thema.

Zurück zur Handarbeitstasche…

Das ist sie also, Tasche No. 1, die ich für mich behalten werde, denn auch ich bin ja oft genug mit der Häkelnadel anzutreffen und freue mich, wenn ich das Häkelzeugs dann etwas schicker als in einer ollen Plastiktüte transportieren oder einfach auch nur im Wohnzimmer bis zum nächsten Einsatz stehen lassen kann. Geplant war dafür zunächst ja das Utensilo mit Tragegriff, das ich vielleicht aber auch als Wechseltasche für die Filztasche verwenden könnte, mal gucken…

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Ich wollte eine Tasche ohne Reißverschluss, in dem sich sonst womöglich die Wollfäden verheddern könnten. So ist die Tasche im Prinzip wie ein rechteckiger Utensilokorb genäht (Utensilos nähe ich ja immer wieder gerne, hier mit Anleitung), der mit einer langen Lasche verschlossen werden kann. Als Verschluss dienen KamSnap-Druckknöpfe (im Bild noch nicht zu sehen, ist ja noch der Prototyp), eine Idee wäre auch ein Klettverschluss, ein Steckschloss bzw. Mappenschloss oder eine breite Gummilasche, die um die Tasche drum herum gelegt wird. Aufgeklappt stehen mehrere Steckfächer für Strick- und Häkelnadeln – von der einzelnen Nadel über ein Nadelspiel bis hin zur Rundstricknadel – zur Verfügung. In diesen Steckfächern finden auch eine Schere oder das Schreibzeug Platz. Damit das Handwerkszeug nicht rausfallen kann, wird vor dem Schließen eine kleine Stofflasche darüber gelegt (wie bei der Stifterolle). Ein zusätzliches Fach mit Reißverschluss unter der Klappe bietet Platz für den Maschenmarkierer, Sicherheitsnadeln, ein Handarbeitsheft oder was immer man noch unterbringen möchte. Das große Hauptfach bietet neben viel Platz für ein oder zwei Knäuel Wolle auch noch über ein Extra-Steckfach über die gesamte Breite der Tasche. Am Hauptfach habe ich seitlich jeweils noch KamSnaps angebracht, um dieses oben zusammenknöpfen zu können. Damit bleibt der Inhalt schöner beisammen und die Tasche lässt sich auch besser schließen. Ist sie jedoch richtig vollgestopft, bleiben die Knöpfe einfach offen und es ist genügend Platz für ganz viel Wolle und Co. vorhanden. An diese Idee muss ich unbedingt bei der nächsten Kabeltasche denken, denn Andi „bemängelte“ schon, dass das große Hauptfach dort so nach vorne fällt und da ich jedes Mal, wenn ich dort bin, mein KamSnaps-Gedöns vergesse, muss er sich noch mit am Rand befestigten Sicherheitsnadeln behelfen… Dafür freue ich mich umso mehr, dass die Ladekabeltasche bei ihm täglich im Einsatz ist. Hach. So müssen Geschenke sein. ♥

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Ösen in der Handarbeitstasche

Erst habe ich überlegt, ob ich an den Seiten Ösen anbringen sollte, durch die man den Wollefaden des aktuellen Wollwerkes nach außen ziehen kann. Als ich das zum ersten Mal bei einem „Wolldascherl“ sah, fand ich die Idee zunächst ganz clever, dass das Wolleknäuel in der Tasche liegt, man den Arbeitsfaden durch die Öse nach außen zieht und außerhalb der Tasche dann am Werk arbeiten kann. Aber was macht man denn, wenn man die Arbeit mittendrin unterbrechen muss? Dann kann man den Arbeitsfaden, der dann ja am Werk selbst hängt, ja nicht wieder zurück in die Tasche ziehen und muss ihn außen an der Seite entlang nach oben und mit dem Werkstück zurück von oben in die Tasche legen. Ganz ehrlich – da kann man das mit der Öse doch auch gleich lassen?

Oder habe ich hier einen Denkfehler? Hast du Erfahrung mit diesen Wolltaschen mit Öse und wie funktioniert das tatsächlich im täglichen Tun? Ich freue mich auf einen regen Austausch und Ideenanstoß dazu!

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antetanni-naeht_handarbeitstasche_prototyp-fuchs-8

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So, jetzt läute ich den Feierabend hier am Rechner ein. Ich war heute viel länger als geplant im Büro und habe jetzt noch einen kleinen Wäscheberg zu bewältigen, bevor ich es mir samt Mann vor dem Fernseher gemütlich mache und wir uns mindestens Episode 2 | Staffel 6 von Downton Abbey anschauen.

Stay tuned, wenn du sehen möchtest, wie die drei weiteren Handarbeitstaschen, die noch vor Weihnachten auf die Reise gegangen sind, aussehen…

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30 Gedanken zu „Handarbeitstasche | antetanni näht

  1. Maryme

    Hallo!
    Die Tasche ist sehr schön. Der Stoff ist wirklich toll. Da ich eher selten stricke oder häkel, kann ich zu der Ösenfrage wenig beitragen, sehe das aber so wie du.
    Maryme

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    1. antetanni Autor

      Dankeschön, liebe Maryme, das freut mich, dass dir die Tasche gut gefällt, Öse hin, Öse her. Falls du jemals mit dem Stricken oder Häkeln anfangen bzw. dieses Hobby ausbauen solltest, komm doch einfach spätestens da wieder und gib Bescheid zur Frage… 😉

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  2. nealich

    Hallo Anni,
    das ist ein richtig cooles, durchdachtes Teil für alle Wollsüchtis 😉 Ich bin total fasziniert, wie viele und welche Gedanken Du Dir da gemacht hast…
    Da hat sich der strickende Häkelfreund sicher gefreut wie Bolle 🙂
    Alles Liebe, Katrin

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    1. antetanni Autor

      Dankeschön, liebe Katrin. Ja, der strickende Häkelfreund samt „seiner Bande“ freute sich wie Bolle. Da plumpste mir ein Stein vom Herzen, dass meine Ideen so gut ankamen. Hach. ♥

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  3. Vera

    Ui, ich bekomme vom Lesen schon einen Knoten im Hirn!
    Wahnsinn, wie ausgefuchst Deine Tasche geworden ist. Toll!
    Die Ösen in den Wolltaschen kann ich auch nicht verstehen. Ich habe bisher nie Ösen in Taschen gemacht (außer in eine Schlüsseltasche).
    Ich bin gespannt auf die anderen drei Taschen!
    Liebe Grüße,
    Vera

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    1. antetanni Autor

      Dankeschön, liebe Vera. Ohhh, ich habe gerade selbst noch mal gelesen, was ich geschrieben habe. Mir ist auch schon ganz schummrig, da sind die Gedanken und die Finger wohl mit mir durchgegangen. 😉

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    1. antetanni Autor

      Dankeschöööön. Ohhh, ich kann deinen Einwurf „(leider)“ gut verstehen. Es ist wie mit der Stoffanschneidephobie – ich habe auch eine Serien-zu-Ende-guck-Phobie, weil ich gar nicht möchte, dass es zu Ende geht. Hach, seufz. Drei Episoden haben wir gestern gesehen, viel bleibt nicht mehr… Schmacht.

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  4. undiversell

    Das ist eine tolle Idee für Unterwegs-Häkelarbeiten! Das mit der Öse macht für mich auch nicht so viel Sinn, gerade wenn ich eine angefangene Häkel-/Strickarbeit da reinlege. Es sei den, man macht die Öse aufklappbar, so etwas wie ein Karabinerhaken, wo die Wolle durchläuft. Oh, Gott, jetzt gehen sie schon wieder mit mir durch im neuen Jahr. 🙂 LG Undine

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    1. antetanni Autor

      Dankeschön. Ich sitze hier und grinse still vor mich hin bei deinen Worten, dass es schon wieder mit dir durch geht. Die Idee mit dem Karabiner muss ich mal reifen lassen, so ganz verstehe ich sie noch nicht…

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      1. undiversell

        Ich weiß auch noch nicht genau wie, aber bei einem Karabiner kann man die Wolle jederzeit ein- oder aushaken. Dieses Prinzip muss man doch dafür nutzen können. Wie gesagt, war so eine Idee aus der Hüfte geschossen. 🙂 Muss noch zu Ende gedacht warden, aber das Jahr ist ja noch jung!!!! LG Undine

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  5. martinacarmenluise

    Hej Anni,
    damit sich ein Riesenknäuel überhaupt vernünftig abarbeiten lässt, würde ich es immer aus der Tasche heraus holen und damit gibt es einen weiteren Punkt, der gegen eine Öse an der Seite spricht. Die Öse entspringt sicherlich dem Bemühen, ein Wolltobowabohu (Towobahobu? Tohobawohu??) vorzubeugen, wenn man mit mehreren Farben arbeitet. Also für ein Transportbehältnis gar nicht nötig.
    Voll schön das Teil!
    Ich muss mich jetzt auch mal mit dem Nähen befassen. Stricken dauert immer so lange 😉
    LG MCL

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    1. antetanni Autor

      Dankeschön für deine Gedanken dazu, liebe Martina. Danke für das Kompliment zur Tasche, darüber freue ich mich sehr. Viel Spaß bei den ersten Nähschritten, es macht wirklich viel Freude und ich finde auch, dass es (meist/je nach Projekt) flotter geht als das Stricken. Ist halt leider nicht so gut mitzunehmen, Maschine, Stoff, Zubehör… 😉

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  6. Naehkaeschtle

    Die Tasche ist richtig toll geworden – ich habe beim Wolldascherl die Öse auch weggelassen, aus den gleichen Überlegungen wie du :-). LG Ingrid

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  7. Bina

    *habenwill* WOW so eine tolle Tasche!!! Ich bin echt begeistert was du da gezaubert hast!

    Also ich finde die Öse überflüssig aber wenn sie unbedingt sein sollte, dann müßte man sie in einen Zipfel machen. Der wird klappbar an der schmalen Innenseite so hoch befestigt das die öse genau in dem Spalt zwischen Tasche und der Deckelklappe liegt. Wenn man dann das Strickzeug wieder reinlegt, ist alles in der Tasche.
    …allerdings muss man dann bis zur Fertigstellung die Tasche dabei haben 😐. Vielleicht den Ösen-Zipfel mit Klettverschluss anbringen, dann ist man flexibler…

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    1. antetanni Autor

      Dankeschön, liebe Bina. Die Idee mit dem „Zipfel“ gefällt mir gut. Man könnte diesen ankletten oder mit einem Druckknopf befestigen. Kombiniert mit Undines Idee vom Karabiner könnte man am Zipfel also einen Karabiner befestigen, durch den man den Faden zieht. Dank Karabiner kann man das Werk dann auch ohne dass die Tasche „angekettet“ ist, bearbeiten. Super finde ich diese Kombination. Mal schauen, vielleicht nähe ich noch eine Tasche mit genau dieser Lösung. Danke!!! ❤

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  10. moyosgarten

    Na so eine könnte ich auch gut gebrauchen. Vor allem da ich mir gestern beim rumkramen in meiner Schublade, die ganz feine Häkelnadel unter den Daumennagel gerammt habe. Die sehen sehr schick aus und sind wunderbar gut durchdacht.

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  11. Pingback: Schnittmuster Kosmetiktasche Pinselfach | antetanni entdeckt (Anleitung) | antetanni

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