Hose und Lätzchen | antetanni näht (Spendenprojekt Schwangerenberatung; Anleitung)

Ohne Strümpf‘ und ohne Schuh…

Heute habe ich wieder einmal in die Upcycling-Kiste gegriffen und so sind aus ein paar zu klein gewordenen Langarmshirts des Schülers niedliche Baby-Sets geworden…

Das ist auch so ein Ufo-Projekt, das ich seit langem gedanklich vor mir her schiebe. Seit Anfang Oktober, um genau zu sein… Aber der Reihe nach…

In einem extra Korb lagern seit Jahren zu klein gewordene Langarmshirts – Lieblingsstücke des Schülers – für die es in der Größe aktuell keine Abnehmer im Familien-/Freundeskreis gibt, weil alle ohnehin viel zu viel Zeugs für ihren Nachwuchs haben. Flohmärkte und Kleiderbasare sind aus bekannten Gründen ausgefallen, die Shirts für 1 Euro oder weniger bei Ebay oder sonst wo zu verkaufen, ist mir zu mühsam mit Fotos machen, beschreiben, warten ob alles klappt, verpacken, versenden und was eben alles dazu gehört.

Da habe ich doch lieber beherzt zur Schere gegriffen und aus den Shirts Babyhosen in Größe 56 bis 68 genäht. Die Reste der Reste habe ich zu Sabberlätzchen verarbeitet. Über einem schlichten Body/Shirt getragen, peppen die ein Outfit immer auf.

Motivation für die Baby-Sets war nicht nur der überquellende Korb mit den Shirts, sondern auch ein Tauschgeschäft, das ich mit Martin im Oktober vereinbart hatte. Dazu zu gegebener Zeit mehr, da das Tauschobjekt nämlich als Geschenk vorgesehen ist, kann ich noch nicht mehr dazu schreiben und es keinesfalls jetzt schon zeigen.

Martin wünschte sich im Gegenzug ein paar Sachen für Babys für sein Spendenprojekt  für die Schwangerenberatung, für die er oft und gerne häkelt und/oder strickt. Hach, das mache ich doch gerne. ♥

Gesagt und nach Monaten nun endlich umgesetzt. Genäht habe ich fünf Baby-Sets in Größe 56, 62 und 68. Für die Hosen habe ich das Freebook Babyhose RAS vom Nähfrosch verwendet. Dieses sowie die unterschiedlichen Schnittmuster für die Lätzchen (siehe Angaben bei den Bildern) sind auf der Seite Freebooks verlinkt.


Vor vielen Jahren, kam ein Baby auf die Welt gefahren,
ohne Strümpf‘ und ohne Schuh’…

Die Höhe der Bauch- und Beinbündchen variiert je nach Reststücken in der Bündchenkiste. Dennoch habe ich versucht, gerade die Beinbündchen etwas länger zu nähen. Die Kleinen tragen ja noch keine Schühchen und so schützen die Bündchen die kleinen Füße, damit diese nicht auskühlen, bzw. „wachsen“ die Hose auch ein bisschen mit.

In allen Bauchbündchen habe ich innen einen Schlitz offen gelassen, damit bei Bedarf ein Gummiband eingezogen werden kann, falls das Bündchen zu weit wäre (bei der blauen Hose in Größe 62 mit dem Bauchbündchen in Rot habe bereits ich ein Lochgummiband zum individuellen Verstellen der Bundweite eingezogen, da dieses Bündchen relativ niedrig und zudem elastischer als die anderen ist und daher nicht so fest sitzt).

Ich nähe Bauchbündchen übrigens – wenn ich daran denke – gerne so an, dass sich die Naht des Bündchens an der Seite der Hose und nicht hinten in der Mitte befindet. Da die Kleinen ja die meiste Zeit liegen, haben sie dann nicht die doppelte Naht im Rücken. Ich stelle mir vor, dass das bequemer ist, bin ich doch selbst eine Prinzessin auf der Erbse und störe mich schon bei der geringsten Falte im Betttuch und kann dann nicht schlafen. Von offenen Schranktüren, auch nur wenige Zentimeter, ganz abgesehen. Aber das ist ein anderes Thema…

Anders als im Freebook habe ich das Schnittteil für die Hose nicht im Bruch zugeschnitten, sondern an der Stelle des Stoffbruchs ebenfalls eine Nahtzugabe zugegeben, sodass die Höschen auch vorne eine Naht aufweisen. Das ging nicht anders, da ich das Vorder- und Rückenteil der verwendeten Langarmshirts für den Zuschnitt benötigt habe. Das war aber auch schon die einzige Anpassung, die ich vorgenommen habe.

So, jetzt aber endlich zu den Details…

Das braune Lätzchen mit dem türkisfarbenen KamSnap habe ich mit drei kleinen Webbändern gepimpt, da es ansonsten ja ganz schlicht ist. Dafür ist auf der Hose in Größe 56 ordentlich was los. 😉

Das gestreifte Lätzchen ziert ein SnapPap-Etikett, das ich an Tag 9 im Adventskalender von Starky hatte. Die Hose ist ebenfalls in Größe 56 genäht.

Für beide Lätzchen habe ich das Schnittmuster „Nomnom“ in Einheitsgröße vom Bernina-Blog verwendet. Getreu dem Motto „Finde den Fehler“ habe ich beim gestreiften Lätzchen tatsächlich eine linke auf eine rechte Seite genäht, sodass die Rückseite des Lätzchens nun die linke Stoffseite außen zeigt. Es fällt nicht weiter auf, will ich behaupten, geärgert habe ich mich dennoch. Als ich es bemerkt habe – ich sollte dringend mal über ein erweitertes Lichtkonzept am Nähtisch nachdenken –, war die Wendeöffnung längst geschlossen und das SnapPap-Etikett hatte ich auch schon aufgenäht. Auftrennen? Ich habe kurz gezögert… aber nein, gut darf auch mal gut sein.

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Das blaue Lätzchen mit dem Emblem in der Mitte ist nach dem Schnittmuster Baby Basics von Krumme Nadel genäht, zu finden im Bernina Blog. Hier genäht in der Größe 0 – 6 Monate und einfach niedlich anzuschauen, oder? Besonders gefällt mir, dass das als Ausgangsmaterial verwendete Langarmshirt diese Ziernähte und das Emblem auf einem Ärmel hatten, die nun ein wunderbarer Hingucker auf Latz und Hose sind. In den Hosenbund habe ich, da war das Foto aber schon im Kasten, ein Lochgummiband eingezogen (wie oben schon erwähnt).

Das zweite Set in Größe 62 hat ebenfalls eine Hose mit Hingucker – dazu habe ich Ringelbündchen kombiniert. Das Lätzchen ist ohne Schnittmuster, ich habe es wie schon bei den Babylätzchen, die ich vor ein paar Jahren für den Butz genäht hatte, pi mal Daumen zugeschnitten (naja, stimmt nicht ganz, ich nutze dafür eine inzwischen etwas zerfleddert aussehende Papiervorlage, die ich seinerzeit von Hand gezeichnet hatte). Das schlichte Lätzchen in Blau habe ich mit einem kleinen Aufnäher aufgepeppt, das bei einem der Shirts unten am Saum angebracht war. Verschlossen wird das Lätzchen mit einem KamSnap in Stern-Form.

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Da fällt mir ein, dass ich noch ausrangierte Herrenhemden im Fundus liegen habe, aus denen ich längst nochmals solche Lätzchen mit Fliege nähen wollte. Und eine Anleitung dazu wollte ich ja auch noch schreiben. Zack, ein neuer Plan für 2021 oder wann immer ich Zeit dafür finde…

Das fünfte und letzte Baby-Set besteht aus einer schlichten Hose in einem ins Violett gehenden Blauton in Größe 68, die ich mit bunt geringelten Bündchen aufgepeppt habe. Das Lätzchen ist wieder nach eigenem Schnittmuster entstanden. Erinnerst du dich an die Beanie, die ich im Sommer für Baby J. genäht hatte? Damals hatte ich als Ausgangsmaterial ebenfalls ein dem Schüler zu klein gewordenes Ringel-T-Shirt verwendet. Aus einem Fitzelchen Reststoff (ich hebe wirklich alles auf, kein Wunder, dass ich in Sachen Platz schaffen nicht voran komme… ahhhh…) habe ich nun noch einen Stern ausgestanzt (ein Hoch auf die Stanzmaschine!) und diesen mittels Vliesofix auf das jetzt genähte Lätzchen appliziert und mit einem roten Faden im Zickzackstich festgesteppt. Ein KamSnap-Stern in Rot zum Verschließen rundet das Ganze ab.

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Ich hoffe, dass Martin der Schwangerenberatung mit den fünf Sets aus jeweils Hose und Lätzchen eine Freude machen kann.

[verlinkt]
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29 Gedanken zu „Hose und Lätzchen | antetanni näht (Spendenprojekt Schwangerenberatung; Anleitung)

  1. nealich

    Oh liebe Anni 😍 ich bin ja immer voller Bewunderung wie man so kleine Sachen nähen kann! Ganz, ganz schön sind die Sets und dass die abgeliebten Shirts ein neues Leben bekommen, ist doch das Tüpfelchen auf dem I,

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    1. antetanni Autor

      Vielen lieben Dank, Katrin. Die Shirts lagen nun wirklich gut abgehangen im Korb und ich freue mich, dass sie inzwischen auf dem Weg zu Martin sind, der sie dann irgendwann zur Schwangerenberatung bringen kann.
      Liebe Grüße
      Anni

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    1. antetanni Autor

      Vielen lieben Dank. Ich finde die Aktion auch toll, weiß aber nichts Näheres drüber, Martin bestrickt und behäkelt die Mütter fleißig und ich habe mich nun mit etwas Genähtem angeschlossen.

      Danke an dich für die DvD-Linkliste! ♥

      Liebe Grüße
      Anni

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  2. piaresk

    Hallo Anni!
    Da ist ja ein Set schöner als das andere und du hast ein tolles Auge beim Platzieren der T-Shirt-Prints bewiesen! Gefällt mir supergut und ist in meinem Hirn für Kindershirt-Weiterverwertung abgespeichert:)
    Liebe Grüße
    Pia

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    1. antetanni Autor

      Dankeschön, liebe Pia.

      Da ich verschiedene Größen der Hose zugeschnitten habe, habe ich mich beim Platzieren des Schnittmusters (auf Transparentpapier gezeichnet) ein bisschen an der Größe der Prints orientieren können, damit möglichst schöne Details erhalten bleiben konnten.
      Es macht viel Spaß, die ausrangierten Sachen weiter zu verwerten, ich hatte manchen Erinnerung, wann mein Sohn welches Shirt trug usw. ♥

      Liebe Grüße
      Anni

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  3. Marita

    Liebe Anni, so süße, Sets die Mamaas werden sich freuen. Ich nähe die Bündchennaht (fast) immer auch an der Seite. Und genauso Teile ich auch das Schnittmuster wenn der Stoff knapp ist.
    Liebe Grüße, Marita

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    1. antetanni Autor

      Vielen Dank, liebe Marita, ich freue mich sehr, dass dir die Sets gefallen. Ich vergessen es manchmal mit der Bündchennaht, aber hier habe ich bei jeder Hose daran gedacht, was mich sehr freut. Gerade auch bei der Hose mit dem eingezogenen Gummiband hat sich das jetzt nochmals bewährt, denn dort wäre sonst ja auch noch ein Knopf im Rücken…

      Liebe Grüße
      Anni

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  4. skylady82

    Liebe Anni, die Sets sind total liebevoll und wunderschön geworden und diese nachhaltige Idee hat absolut etwas für sich, besonders wenn es zusätzlich noch für einen guten Zweck ist. 🙂 LG Bianc

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    1. antetanni Autor

      Vielen lieben Dank, Bianca. Ich freue mich, dass ein Korb mit Shirts, die ich zum Weiterverarbeiten seit Jahren hier am Nähtisch stehen habe, fast leer ist (für die noch im Korb liegenden Shirts habe ich schon Projekte im Visier), und dass ich endlich auch meine „Tauschschulden“ begleichen kann.
      Liebe Grüße
      Anni
      PS. Ich hoffe, die (jungen) Mütter können den Wert auch bei gebrauchten Materialien schätzen. Ich habe für den Junior als er klein war viel Gebrauchtkleidung gekauft, da waren die Schadstoffe wirklich schon rausgewaschen, außerdem wachsen die Kleinen so schnell und ich mag und mochte auch immer schon den nachhaltigen Gedanken, dass Kleidung von mehreren Personen getragen werden kann.

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      1. skylady82

        Ich glaube schon, liebe Anni. Genauso haben wir es auch gemacht. Wie du schreibst, gerade bei den Kleinen ist Second Hand die beste Methode. Quasi Win:Win für die Umwelt und einen Selbst. Und deine Stücke sind ja viel mehr als „nur“ Second Hand. Da ist ja was komplett Neues bei rausgekommen 🙂 Sei lieb gegrüßt.

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  5. Martin

    Oh Anni, der Hammer. Da werden sich sowohl die Mädels als auch die künftigen Mamas riesig freuen. Ich packe ja immer noch eine kleine Karte bei mit Waschanleitung usw. Da werde ich dich dann auch erwähnen wenn ich darf. Ich bin schon ganz gespannt wann die Sachen hier ankommen. Gruß Martin und vielen vielen Dank.

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  6. sternenglück

    Liebe Anni,
    jetzt hatte ich deinen Post schon lange auf und hab nicht geschrieben… Sorry! Die Sets sind echt zauberhaft 😍 toll, dass du die alle verschenkst. Der Fehler im Halstuch fällt wirklich kaum auf, gut, dass du es so gelassen hast. Ich bin inzwischen auch froh, dass ich meine Puppe so gelassen habe.
    Liebste Grüße
    Sternie

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    1. antetanni Autor

      Alles zu seiner Zeit, weißt du doch. ♥ Wie schön, dass dir die Sets gefallen. Ich fand auch, dass der Fehler nur bei gaaaaaanz genauem Hinschauen auffällt, auch da, alles gut, wie es ist.
      Liebe Grüße
      Anni
      PS. Gute Entscheidung mit der Puppe. ♥

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